16. April 2025

Ehevertrag: Sinnvoll oder einfach nur unromantisch?

Rosen, Kerzenlicht – und ein Stapel juristischer Dokumente auf dem Esstisch. „Schatz, willst Du diesen Ehevertrag unterschreiben?“ – Der Gedanke vor dem Ja-Wort schon über eine mögliche Trennung zu sprechen, klingt für viele unromantisch. Doch ist ein Ehevertrag vielleicht in Wahrheit ein ziemlich kluger Liebesdienst?

Was passiert ohne Ehevertrag?

Wer ohne Ehevertrag heiratet, tritt automatisch in die sogenannte „Zugewinngemeinschaft“ ein. Klingt erst mal nett, wie ein Teamwork-Versprechen. Bedeutet aber im Ernstfall: Alles, was während der Ehe an Vermögen dazugewonnen wurde – ob das gut laufende Start-up oder eine Abfindung aus einem Arbeitsvertrag – wird im Falle einer Scheidung ausgeglichen. Hiervon gibt es nur wenige Ausnahmen.

Streitpunkt Unterhalt

Dann wäre da noch der Unterhalt. Im Idealfall trennen sich Eheleute in Frieden und mit eigenem Einkommen. In der Realität ist es oft anders: Ein Ehegatte hat während der Ehe Karriere gemacht, der andere hat sich um Kinder, Haushalt und die Katze gekümmert. Im Trennungsfall kann der Unterhaltsanspruch schnell zum Streitthema werden.

Rente wird geteilt

Und dann gibt es da noch den Versorgungsausgleich, bei dem während der Ehe erworbene Rentenanwartschaften ausgeglichen werden. Auch hier: Wer sich nicht absichert, teilt alles – selbst wenn nur einer für die Altersvorsorge gearbeitet hat.

Ein Vertrag, der Klarheit schafft

Ein Ehevertrag kann genau hier Klarheit schaffen – fair, individuell und vielleicht deswegen romantisch?

Romantik mit Weitblick

Ein Ehevertrag ist nicht das Ende der Romantik – sondern realistisch. Wer ihn frühzeitig und ehrlich bespricht, zeigt Verantwortungsbewusstsein, Vertrauen und Weitsicht.

Juristische Beratung und notarielle Beurkundung ist dabei unerlässlich.